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Kurzgeschichten und Gedichte

Die Pizzabotin

Es war an einem etwas kälteren Samstag Abend, als ich in meiner Zimmer saß und mich von einem spannenden Buch fesseln las. Weil ich schon seit über 2 Stunden las fragte ich mich, wieso ich eigentlich nichts aß. Schnell begab ich mich in die Küche, in der ich leider nichts vorfand. Da stach mir der Gedanke in den Hinterkopf, dass ich doch eigentlich mal wieder Pizza bestellen könnte. Geschwind öffnete ich meine Geldbörse, doch alles was ich darin fand, waren nur zwei Münzen vom letzten Flaschenpfand.

Der Hunger plagte und plagte mich, da kam ich auf die Idee wieso nicht einen Gutschein einlösen. Heut' zu Tage gibt es doch für alles eine Plattform im Internet. Google erkannte mein Verlangen und führte mich auf die Webseite Gutschein.org, was für ein erlangen. Schnell fand ich einen passenden Gutschein, für den nächsten Online Lieferdienst, die sind ja unmittelbar mit den Lieferdiensten der einzelnen Regionen verbunden. Ich fragte mich wie so etwas wohl funktionieren würde. Da läuft ein Programm, in das ein Pizza Service seine Produkte eintippen kann. Und kurzer Hand, fügt er noch seine FAX Nummer oder Email Adresse an. So funktioniert das ganze Spektakel. Durch einen einzigen Mittelmann, welcher meistens ein Programm ist, erweitert man spielerisch seinen Kundenstamm.

Also auf einer Webseite fand ich dann meinen Service, über den Service meine Pizzeria und über die Pizzeria sollte ich heute Abend noch satt werden können. Ich wählte also aus 23 verschiedenen Pizzavariationen aus, welche ich noch mit weiteren 10 Zusatz Beilagen belegen konnte. Ich passte aber auf, dass diese Beläge nicht später auf dem Beleg zu teuer werden würden. Ich hatte durch den Gutschein von Gutschein.org nur zusätzliche 3 Münzen sparen können. Kurzer Hand gab ich die Bestellung auf. Wie ich fand ziemlich schnell. Fast unheimlich schnell. Durch das Buch das ich laß, war ich noch etwas, ferner der Realität.

Ich brachte den Gedanken kaum zu ende, da klingelte es auch schon an der Türe. Ich erschrak bis ins Knochenmark. Schnell kramte ich meinen Geldbeutel aus der Tasche, nahm die Münzen in die Hand und schlich zu Türe. Hoffentlich haben Sie den Gutschein auch Akzeptiert, schoss mir wieder wie ein Pfeil durch den Kopf. Was wenn. Ach, ich sagte mir, hab keine Angst, geh da jetzt raus. Ich öffnete die Türe, eine nette junge Dame stand vor der Türe und sagte, "Sie haben Pizza bestellt" ? Ich antwortete zaghaft "Ja, vergünstigt sogar". Sie blickte mich an wie einen kleinen Jungen und meinte nur "Also von vergünstigt kann hier keine Rede sein, sie haben bestellt und das müssen sie jetzt auch bezahlen."

Ich flog aus allen Wolken. Trotzdem fasste ich den Mut, ihr das Geld hinzu strecken. Sie lachte, nahm das Geld, stellte die Pizza auf den Boden und ging. Ich konnte sie noch säuseln hören, "Anfänger". Ich nahm die Pizza, ging ins Haus und versuchte mich in Ihre Lage zu versetzen. Was könnte ihr an dieser Situation nicht geschmeckt haben haben. Die Pizza duftet doch herrlich. Noch bevor ich das erste Stück dieser leckeren Pizza in meinen Mund stecken konnte, traf mich, wie immer, ein Schlagafter Gedanke, welcher mir unweigerlich klar machte, dass diese Gutscheine zwar für mich eine nette Sache sind, aber wer verdient eigentlich daran? Eigentlich müsste der Pizzeria doch jetzt ein Anteil fehlen. Oder bekommen die das von dem Service bezahlt. Naja, jedenfalls wusste ich jetzt, dass die Botin wohl ein Trinkgeld erwartet hat. Was ich beim nächsten mal bestimmt über hab'.

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