Kleiner Freund mit großer Angst!
Die Wellen schaukeln den riesigen Flugzeugträger sanft auf und ab. Es herrscht Hektik unter den ganzen Abfangjäger und einige davon sind ziemlich nervös, denn es wird ihr erster Flug von einem Flugzeugträger sein.
„Alle Kampfjets mit Flugerfahrung in die erste Reihe“, ruft der Kommandant der ersten Staffel. Und alle eilen an ihren Startplatz. Dann hört man ein lautes „go“ über einen Lautsprecher und ein lautes Gedröhne überdeckt das Geräusch der Wellen.
Ganz am Ende des Flugzeugträgers befindet sich eine Art Garage. In dieser Garage steht eine kleine Tomcat namens „Blitz“. Blitz ist eine noch ganz junge Tomcat und gehört zu den Abfangjägern die heute ihren ersten Flug absolvieren müssen. Eigentlich liebt Blitz es zu fliegen, und er ist auch einer der Besten seiner Klasse. Aber heute möchte er am Liebsten in seiner Garage bleiben und warten bis dieser Tag vorbei ist. Er hat nämlich furchtbare Angst davor, bei seinem ersten Flug einen Fehler zu machen und ins Meer zu stürzen. Während Blitz in seinem Hangar steht und hofft, dass ihm niemand findet, wird er draußen bereits vermisst.
Hey, weiß von euch jemand wo Blitz steckt?, ruft Jules. Jules ist ein guter Freund von Blitz, hat aber seinen ersten Flug schon lange hinter sich. Und Angst hatte er vor dem ersten Flug auch nicht. Deshalb schämt sich Blitz auch, Jules von seiner Angst zu erzählen. Blitz!!! Da bist du ja, was machst du denn noch hier, es suchen dich schon alle, du musst in 10 Minuten starten, sagt Jules und klopft Blitz mit seinem Leitwerk an das von Blitz. Hallo Jules, sagt Blitz mit leiser und zaghafter Stimme. Weißt du, ich glaube in meinen Düsen hat sich irgendetwas verfangen. Ich warte besser bis der Mechaniker kommt und mich noch einmal durch-checkt Was? Dafür hast du keine Zeit! Oder kann es sein dass du dich vor deinem ersten Flug fürchtest?, fragt Jules.
Aber natürlich nicht!, antwortet Blitz barsch. Ich will nur sichergehen, dass bei mir auch alles in Ordnung ist.
Aber Jules kennt Blitz schon viel zu gut, und weiß genau, dass das nicht der Grund ist.
Hey Blitz, du weißt doch dass ich dein Freund bin, du kannst es mir ruhig sagen wenn du Angst hast. Ich kann das doch verstehen.
Aber du hattest doch gar keine Angst vor deinem ersten Flug!, entgegnete Blitz und dreht sich weg.
Nein, vor meinen ersten Flug habe ich tatsächlich keine Angst gehabt. Aber als ich vor einiger Zeit beim Landen die Landeschienen nicht getroffen habe, bin ich beinahe ins Meer gestürzt. Seit dem habe ich immer etwas Angst wenn ich die Landebahn anfliege.
Wirklich? Das hast du mir gar nie erzählt, entgegnete Blitz verwundert. Und wie schaffst du es dann jedesmal die Angst zu überwinden?, fragt Blitz.
Es klingt zwar etwas komisch, aber ich rede mit mir selbst. Ich spreche mir jedesmal selbst Mut zu. Ich weiß, dass ich ein guter Flieger bin und dass das ein Fehler war, der jeden passieren kann. Und ich sage mir selbst immer wieder, dass ich es schaffen werde.
Und ich habe es bis jetzt auch jedes Mal geschafft, das macht mir auch wieder neuen Mut.
Glaubst du denn dass ich das schaffen kann, fragt Blitz seinen Freund.
„Natürlich, du bist doch der Beste deiner Klasse“, wenn ich ganz ehrlich bin war ich kein so guter Flieger wie du, als ich das erste Mal gestartet bin.
Meinst du wirklich, fragte Blitz und muss sogar lächeln.
Davon bin ich überzeugt, sagt Jules, wir fahren jetzt gemeinsam zur Startbahn und ich bleibe dort stehen bis du von deinem Flug zurück bist.
Danke Jules, du bist ein wahrer Freund! Du hast Recht, ich kann es schaffen! Nein, ich habe so viel trainiert, ich werde es schaffen.
Also fahren die beiden Freunde zu Startbahn, Jules spricht Blitz noch einmal Mut zu und schon geht es los. Aus dem Lautsprecher ertönt wieder ein lautes „go“ und Blitz düst mit einem lauten Knall los.
Jules ist so aufgeregt, als würde er selbst seinen ersten Flug absolvieren.
Blitz hat beim Abflug keinen einzigen Fehler gemacht und auch die Landung funktioniert super!
Jules jubelt und gratuliert Blitz. Blitz ist überglücklich, dass er seinen ersten Flug so toll geschafft hat. Aber er ist noch stolzer darauf einen so guten Freund zu haben!
ENDE
(eingereicht von Ingrid Bergner)